Eintracht Frankfurt L'eventfan, c'est moi!

Ich hatte es erwähnt – beim Besuch des Spiels Eintracht Frankfurt gegen Energie Cottbus am Donnerstag konnte ich mich nicht richtig auf das Spielgeschehen konzentrieren. Das lag weniger am Geschehen unten auf dem Rasen, das man zumindest in der ersten Halbzeit völlig unaufgeregt beobachten konnte. Es war ja nichts los.

Durch Zufälle, wie es sie immer wieder gibt, war ich an eine ordentliche Sitzplatzkarte im Unterrang gekommen. Etwas nahe an den angereisten Fans des Gastvereins, aber damit kann ich leben – die haben auch nicht zu meinem Unwohlsein an diesem Abend beigetragen.

Anlass für meinen Missmut vom Moment des Einlaufens der Mannschaften an waren vielmehr drei Herren im Alter zwischen etwa 20 und 25 Jahren auf den nicht billigen Sitzplätzen hinter mir. Anhand der Klamotten von mir zunächst als Eintrachtfans eingestuft, was sich als Irrtum herausstellte, denn schon vorher brüllte einer gegen die Beschallungsanlage an: „Heute gibt’s Support bei den Sitzern hier!“. Also klassische „Supporter“, nicht das, was ich von früher noch als „Fan“ bzw. „Anhänger“ kannte. Auch gut.

Unruhig wurde ich, als noch vor dem Anpfiff einer dieser jüngeren Herren, offensichtlich angefeuert von bereits einigen launigen Bieren, den Eintrachtspieler mit der Nummer Sieben mit den Worten „Köhler – Du Hurensohn!“ meinte begrüssen zu müssen, um anschließend vehement den Einsatz des Brasilianers Caio zu forden.

So.

Mal unter uns: Ganz politisch korrekt verhalte ich mich auch in fortgeschrittenem Alter nicht, wenn ich im Stadion bin. Mir rutscht da schon mal was raus, was ich anschließend zwar nicht bedauere, aber so nicht sagen würde. Allerdings kann ich mich nicht daran erinnern, dass solch eine verbale Entgleisung jemals einen Spieler der eigenen Mannschaft getroffen hätte.

Um die Sache kurz zu machen: schon nach fünf Minuten Spieldauer war ich kurz davor, mich das erste mal seit der Grundschule zu prügeln. Denn die Beschimpfungen der Herren Supporter beschränkten sich nicht nur auf Köhler, auch Weissenberger und Fink bekamen ihr Fett ab. Vom Spiel an sich bekamen die Herren nicht all zu viel mit, immer war einer damit beschäftigt, frisches Bier zu holen oder altes wegzubringen. Auch die Namen der Gegner waren nicht unbedingt geläufig, da wurde Skela schon mal mit einem Abwehrspieler verwechselt, da wurde Cottbus kurzerhand nach Sachsen verlegt.

Ich war allerdings der Einzige, der dem verbalen Treiben der Herren versuchte wenigstens durch Worte Einhalt zu gebieten. Den Damen und Herren drumrum ging das augenscheinlich auch auf die Nerven, sie entschlossen sich aber dazu, einem Konflikt aus dem Weg zu gehen und nur still vor sich hin zu grummeln.

Nur der nette ältere Herr neben mir, zu Gast mit seinem etwa siebenjährigen Enkel, dem wurde es nach etwa einer Spielstunde zu viel. Er verließ mitsamt seiner kleinen Eintrachtflagge die Plätze, um sich weiter oben hinzustellen. Die Herren Supporter quittierten dies mit einem lässigen: „Endlich, die Eventfans gehen!“

Selten war ich so froh, ein Eventfan zu sein.

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89 Kommentare
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  1. Stefan, dazu passt vielleicht, was ich vor wenigen Tagen mal geschrieben habe:

    Den Buben auf dem Platz bin ich vielleicht egal, aber sie mir nicht. Sie vertreten meine Eintracht und sie kriegen alle Hilfe und Unterstützung, die sie brauchen.

    Aber halt, heute wird ja nicht mehr geholfen oder unterstützt, sondern „supported“. Langsam wird auch mir der Unterschied klar.

    Nein, der letzte Satz ist falsch, weil es die Schreihälse, die immer nur meckern, aber nie loben, schon immer gegeben hat.

    Und ich habe sie noch nie leiden können.

  2. Mit dem Erfolg kommen leider auch solche Fans…

    Mittags kurz entschlossen „ach ist nichts im TV lasst uns doch einfach heute abend ins Stadion gehen“. Vorher schön vorgetankt, nen Schal für 5 euro beim Produktpiraten vorm Stadion erworben und ab zum Pöbeln ins Stadion.
    Das die Pisastudie doch recht hatte, sieht man dann auch wieder…

  3. Kid, passt, fast. Gelobt haben sie später dann. Den geforderten Brasilianer. Keinesfalls den Herrn Köhler, der den Angriff eingeleitet hatte. Das musste ich ihnen erklären.

  4. Hallo Stefan,

    hast Du zufälligerweise in Block 14D gesessen?

  5. Nein, Hotte, warum? Geht’s da auch so zu?

  6. Einer der Gründe, warum ich selten ins Stadion gehe und wenn ich gehe, dann doch am liebsten in die Fankurve. Ich stehe lieber, um Fußball zu sehen. Denn der Deppenalarm auf den Sitzplatzrängen kann unerträglich sein, weil man ihm völlig ausgesetzt ist, den Wortmüll direkt ins Ohr geblasen bekommt und keine Chance hat etwas dagegen zu unternehmen, wenn man nicht ungeahnte Maik Franz-Qualitäten in sich entdeckt oder sich eh gerne anzickt, wie Stefan es wohl ganz gut kann… ;-)

  7. Hm, knapp am SV vorbeigeschrammt. Es stimmt schon. Die Hölle,dass sind die anderen.
    Was will man machen. Im Stadion gehts, da schalte ich meistens auf Durchzug. Ich habe auch das Glück in einem Block zu sitzen in dem alle meiner Meinung sind ( grins)

    Unerträglich ist mittlerweile in Kneipen. Es macht schon Sinn das das Waffengesetz mittlerweile auch auf doppelschneidige Dolche ausgedehnt wurde.

  8. Stimmt. Fast hätte ich mir mein erstes SV eingehandelt. Schlimm sind auch manche Herren Kiebitze beim Training, gelle, Heinz?

    @Albert
    Ich zicke gerne an? Moi? Mein Zweitname ist „Harmonie“!

  9. So ähnlich.

    Da gibt’s auch 2 Deppen, deren ganzer Wortschatz aus 3 Worten (H….sohn, A……, Wi…..) besteht. Die beschimpfen allerdings immer nur die gegnerischen Spieler. Einmal darauf angesprochen, meinten sie nur sie wären ja nicht zum Spaß hier.

  10. Wer an diesem Angriff beteiligt war, Stefan, kannst du recht vielen erklären. Schau mal ins Forum. ;-)

    Aber wenn für einige die Spielzüge erst 20 Meter vor dem gegnerischen Tor beginnen, erklärt das schon die eine oder andere Äußerung, finde ich.

  11. „Schau mal ins Forum.“

    Ok. Hab im Moment eh keine Lust, weiter Bilder aus der Regionalliga zu sichten…

  12. traber von daglfing

    Ich bin ja auch für Stimmung im Stadion, aber was mittlerweile so alles trauriger Standard geworden ist… z. B. das Begrüßen der Gegenspieler mit A…, wenn sie namentlich verlesen werden, hat auch schon lange nix mehr mit gutem Stil zu tun.
    Ich weiss, das wird mittlerweile fast überall gemacht, macht die Sache aber auch nicht besser.

  13. Eventfans seid ihr. Alle.

  14. traber von daglfing

    Ich evente genauso gern in der Loge, wie im 7€ Block, Hauptsache der Kick ist gut !

    OLEOLEOLE

  15. Hauptsache der Luca Toni trifft, dann bin ich auch gut drauf…;-)

  16. Ich kann sehr gut nachempfinden wie das ist. Ich habe dann immer ein extremes Fremdschämen für diese Leute und fühle mich gleichzeitig total unwohl. Der Mut, mich mit solchen Leuten anzulegen, fehlt mir aber leider auch immer. Ich hasse solche Situationen und manche Stadionbesucher ekeln mich einfach nur an.

  17. ein anderer Stefan

    Im Block 36B standen genau so 2 auch vor mir. Nur am Saufen, Köhler beschimpfen, Caio fordern…

    Sobald er eingewechselt wurde selbst verstolperte Bälle (und da waren auch einige dabei) bejubelt und ab dem 1-1 angefangen zu diskutieren, ob jetzt Vigo oder Kopenhagen schöner wäre. Musste mich auch sehr zusammenreissen.

    Fands da gut, dass gen Spielende auch noch einmal „Nie mehr zweite Liga“ angestimmt wurde – 39 Punkte schön und gut, aber wie viele Punkte hat Aachen letztes Jahr zwischen März und Mai gesammelt? Mhmmmm….

    Nebenbei verweise ich mal noch auf diesen Artikel, der mir 100% aus dem Herzen spricht. Ich wär nach 45 Minuten fast eingeschlafen: http://www.adlerblog.de/2008/0.....n-cottbus/

  18. Das alle 11 Gegenspieler den selben Nachnamen tragen gibt’s doch schon ewig. Lange vor den fiesen Ultras mit ihrem Soundsystem.

    War denn wenigstens die akkustische Untermalung der Nordwestkurve diesmal angenehm? Oder immernoch nicht genug „Eintracht, Eintracht“?

  19. Ein Soundsystem ist kein Verbrechen!

  20. Supporter sind auch Menschen!

  21. Das freut doch zu hören, ich fand uns auch sehr ordentlich am Donnerstag.

    Das schöne am Singen ist nämlich auch, dass man das „Köhler die Luftpump“ ganz einfach übertönen kann. Und die, die Oka mal wieder Hochverrat unterstellen, werden vom lauten „Nikolov, Nikolov!“ einfach kleingeschrien.

  22. ich frage mich immer mehr wer nun der Eventfan ist. Ist es jemand wie ich, der gerne auf einem Sitzplatz in der Nähe der Stehplätze sitzt oder sind es doch die Leute, die Party machen, obwohl ein Spiel verloren wird? Bestes Beispiel war das Spiel am 34. Spieltag letzter Saison gegen Berlin. Wir verlieren 2:1. Ich ärgere mich nach Abpfiff maßlos über eine Kackspiel, aber hey die „wahren“ Fans, die Supporter sind schon wieder am feiern, weil wir ja den Klassenerhalt geschafft haben … allerdings ein Spiel früher.

    Ehrlich, ich bin lieber Eventfan als jemand der nur der PArty wegen zum Fußball geht. Für mich ist das Event nähmlich der Fußball und nicht das Anfeuern.

  23. Ich kann den Ärger von Stefan sehr gut nachvollziehen, wundere mich aber nicht über dieses zweifelhafte Verhalten mancher sogenannten „Supporter“.

    Da bin ich schon froh Besitzer einer Dauerkarte im Block 33K zu sein, da weiß ich wenigstens welche Leute mich umgeben. Kein Nörgeln wenn einem nichts mehr im Sitz hält, keine von Stefan erwähnten Kraftausdrücke bzw. Beschimpfungen eigener Spieler und ausgelassene Freude bei gelungenen Aktionen unserer SGE.

    Zwar habe ich eingewisses Verständnis bei emotionalen Ausbrüchen im Stadion, aber wie sich manche „Fans“ Stunden oder Tage danach in öffentlichen Foren äußern spricht Bände. Dafür gibt es zahlreiche Beispiele. Ein Blick ins Eintracht Forum genügt.

    Das ist auch ein Grund, dass ich den blog-g als Informationsquelle mittlerweile bevorzuge, auch wenn ich häufig eine andere Meinung habe.

  24. ich kann dich gut verstehen.

  25. Mich hat es am meisten wegen des kleinen Jungen geärgert. Der hatte sich so auf das Spiel gefreut. Und nein – er stand ja nicht in einem Block, wo man mit sowas rechen muss.

    Und es hat mir natürlich etwas die Freude an dem guten Spiel von Caio genommen. Weil ich das den Supportern einfach nicht gegönnt habe. Aber das ist mein Problem.

  26. Schlimm finde ich, dass man wohl grundsätzlich als richtiger Supporter sich schon vor dem Spiel mordsmässig die Kante geben muss, dass man vom eigentlichen Spiel eh‘ kaum noch was mitkriegt.
    Das kannte ich bisher nur von Freitag- und Samstagabenden in der Linie 11 Richtung Hanauer und von der Galaxy…

    Was in der Strassenbahn zum Stadion schon vor dem Spiel so alles fugenbreitgrau unterwegs ist erschüttert mich immer wieder.

  27. traber von daglfing

    ja, manche sind wie viele selbstgefällige Bayernfans. Irgendeinen zum Helden erklären und wie ne Ikonie vor sich hertragen – der darf dann alles und wehe es widerspricht jemand -( wie weiland den NadW) und dann wieder ratzfatz von Hosianna zu kreuziget ihn. Sorry, aber das gibt mein Charakter nicht her. War ich schon im Kindergarten etwas eigen. Fürs eine bin ich zu realistisch und fürs andere zu sozial (und den Unaussprechlichen konnte ich noch nie besonders leiden. Soll ich noch ein paar aufzählen – einige gute Fußballer drunter – aber mit denen ein Bier am Tresen – ne, dann lieber nix zu Weihnachten / Ostern. Ehrlich net !

  28. Etwas off-topic: ich war gestern bei den Lions – was die Iserlohner Fans da gestern für eine Stimmung gemacht haben, war ganz grossartig, die hatten richtig Spass am ersten Mal Playoffs.
    Die waren sowas von lauter als die Lionsfans.

  29. traber von daglfing

    streiche „Ikonie“, setze „Ikone,
    verkaufe ein „i“

  30. Auszug aus „Fan geht vor“ Nr. 164
    Das Schicksal des Fgv-Verkäufers

    „Proleten gibt es selbst in der eigenen Fanszene. Und so passiert es sogar, dass solche – weil es ja so lustig ist – mit voller Wucht gegen die nicht im Weg stehenden Kartons mit den Heften zu treten, damit sich die Hefte über den Boden verteilen. Als ob man darauf gewartet hätte, stürzen sich Anhänger auf die auf dem Boden verteilten Exemplare, um sich ihre „kostenlosen“ Hefte zu sichern. Es ist der Moment in der Verkäuferlaufbahn, in der Hass aufsteigt.“

    Da fehlen mir die Worte. Da stehen diese Jungs ehrenamtlich bei Wind und Wetter vor dem Stadion, um den Fans die neueste Ausgabe zu verkaufen, verpassen dadurch so manche Spielminuten und müssen sich mit solchen Idioten rumärgern.

    Leider haben zu viele keine Erziehung genossen, oder wie sonst ist dieses Verhalten zu erklären? Übermäßiger Alkoholkonsum allein kann es nicht sein.

  31. traber von daglfing

    ansonsten wechhaun – die Pillendreher – und überhaupt, alles Schlampen ausser Mutti !

  32. „ansonsten wechhaun – die Pillendreher – und überhaupt, alles Schlampen ausser Mutti ! „

    Ist ein Scherz, oder?

  33. traber von daglfing

    @ 31 spessartadler

    Vollprolls halt! Leider gibts die nahezu überall ! Dumm geboren und nix dazugelernt. Meist nur im Rudel anzutreffen, dann aber umso dümmer und oft gefährlicher.
    Sollten im Autobahnbau eingesetzt werden (ohne Bagger), das ermüdet den rüden „Geist“ mit unter etwas….

  34. traber von daglfing

    @ Albert

    Hast Du gelacht ?

  35. Ich habe nicht gelacht. Don’t drink and post.

  36. @34 traber von daglfing

    „Vollprolls halt! Leider gibts die nahezu überall ! Dumm geboren und nix dazugelernt.“

    .. und die Hälfte vergessen.

    :-)

  37. Nochmal etwas anders: das Stadion ist immer Ausschnitt einer gesellschaftlichen Situation. Und da kommen Leute zusammen, die sich ansonsten nie begegnen. Das sorgt für Probleme und Irritationen. Wir haben es ja auch hier mit Gesellschaft zu tun, nicht mit Gemeinschaft, obwohl der Verein die vermeidliche Verbindung herstellt.
    Manche hören also Schranz – „Nächste Station Konstabler Wache“ Kennt das noch jemand by the way? -, kommen direkt aus dem Club ins Stadion, andere von ihrer Schicht und sind auf hessischem Liedgut drauf. Ob Druffi oder amoklaufender Kleinbürger, der mit dem A-Wort hausieren geht: Wichtig ist der Minimalrespekt untereinander, die eine Kritik der Gewalt miteinschließt. Minimalrespekt schließt für mich die gegenerischen Fans und Spieler natürlich mit ein…Wenn aber alle nur noch Filme fahren, ob Druffi oder nüchterner Hasstiradenschwinger, dann haben wir ein Problem und es macht kein Spass mehr…So geht es mir zumindest….

  38. Eben. Minimalrespekt und „leben und leben lassen“.

  39. @38
    „vermeidliche Verbindung“

    es muss „vermeintliche Verbindung“ heißen, sorry…

  40. Aha, bin mit einem link im Profanitätsfilter gelandet, schuldlos, was haben die auch für eine dämliche Domain?!

    Egal, wer ein identisches Erlebnis lesen will, der finde den (desweiteren jugendfreien) Bochumbericht auf http://www.fussball-und-ti**en.de

  41. Ich hab den Filter mal gesäubert.

  42. OT: Ich habe bereits den idealen Champions League-Anzug (Auswärtsspiele) für unsere Mannschaft gefunden…

    http://bp0.blogger.com/_qjpwnP.....SPCweb.jpg

  43. Albert – stylish! Auch die Frisur. Gefällt sehr.

  44. Trägt man jetzt so, kid! Tz tz tz…

  45. Nein, nein, Kid. Die muss so sein! Es fehlt nur noch ein dezentes Mini-Eintracht-Logo auf dem Sakko…

  46. Mal ein bisschen OT und Konkurrentenwatch:

    Der Frisuren-Ali sitzt wieder nur auf der Bank, trotz fehlendem Raketic und Kobiashwilli.

    Na, da hat aber jemand wirklich schöne Ostern… :D

  47. Er schaut sich das nicht mehr lange an, der Albert. Dann… geht er zum Frisör!

  48. Zitat:
    „Er schaut sich das nicht mehr lange an, der Albert. Dann… geht er zum Frisör!“

    Das hätte er billiger haben können. Ob wir uns dann aber Fenin und Caio hätten leisten können?

    Na ja sei es drum, gucken halt NadW und der Frisuren-Ali nächstes Jahr der Eintracht zu, wenn die Eintracht unter der Woche spielen darf und Schalke unter der Woche TV gucken darf. *duckundwech*

  49. @Albert & Stefan
    Ich weiß, ich bin ein hoffnungsloser Fall…
    Erinnert mich an einen Verkäufer, der mir einst eine viel zu große Jacke verkaufen wollte, mit der Begründung: „Man trägt jetzt oversize“. :-)
    Ich finde, dass ich in Jacken, die mir zwei Nummern zu groß sind, bescheiden aussehe. Und mit zu kurzen Krawatten auch. Egal, was „man“ trägt. Andere laufen den Trends hinterher, ich setze sie. ;-)

  50. Oversize geht ja mal gar nicht, Kid! ;-)
    Apropos oversize: Ein interessanter und sehr differenzierter Text über das Phänomen „Hoffenheim“ ist in der taz zu lesen.

    „Wer im bezahlten Fußball mit dem Prinzip der Chancengleichheit argumentiert, lügt sich in die Tasche – oder er bedient Populismen. Jenseits der Tatsache, dass es beim Anpfiff 0:0 steht, gibt es im Fußball keine Chancengleichheit, auch nicht als Idee.“
    (…)
    „Fans in einem herkömmlichen Sinn sind im modernen Fußballgeschäft allenfalls noch von marginaler Bedeutung.“

    http://www.taz.de/1/sport/arti.....7542e93777

  51. Klasse Artikel. Danke für den Link.

  52. Danke, Albert. Lesenswert ist der Artikel allemal.

    „Trotzdem ist die Frage erlaubt, die als eigentlicher Vorwurf hinter der Antipathie gegen die TSG und ihren Macher steckt: Ist das Hoffenheimer Modell moralisch verwerflich?“

    Diese Frage aus dem Artikel beantworte ich leicht: Nein.

    Aber steckt tatsächlich diese Frage hinter _meiner_ Abneigung gegen das „Modell“ Hoffenheim? Nein.
    Ich habe schlichtweg keine Lust die Eintracht gegen Hoffenheim kicken zu sehen. Das ist alles.

    Aber das interessiert ja nicht, ich bin Fan, kein „Kunde“, und somit ein „Auslaufmodell“.

    Eine andere Frage ist für mich interessanter: Was passiert mit den „Modellen“ wie Hoffenheim, wenn der Mäzen oder Investor nicht mehr (vor)finanziert – oder wie Löring bei Fortuna Köln nicht mehr finanzieren kann – und sich das „Modell“ selbst nicht zu tragen im Stande ist?

    Wie war der Name des KFC Uerdingen zu Bundesligazeiten gleich noch mal?

  53. Hoffenheim ist auch in Deutschland kein Modell, da es nicht neu ist.
    Der FC Nürnberg der lange von einem Teppichhändler am Leben gehalten wurde, ist immerhin ein Traditionsverein aus einer Grossstadt, aber was soll man vom gerade nochmal abgewendeten FC Jägermeister Braunschweig halten ?
    Wenn die deutschen Vereine noch international mitkicken wollen, kann man sich großzügigen Mäzenen wohl nicht verschliessen, aber wo ist die Grenze ?
    Wer hier geistreiche Vorschläge zu machen hat: Nur zu.

  54. Eben. Die wichtigste Frage bleibt unbeantwortet: „Wer will Retortenclubs sehen?“

    Und damit sind nicht die paar tausend Hanseln im Stadion gemeint, von denen etliche wegbleiben, wenn Wolfsburg statt Dortmund kommt. Obwohl erstere den besseren Fußball spielen. Gemeint ist die Gesamtheit der Konsumenten. Am TV, vor der Zeitung, im Fanshop, &c.

    Das Produkt Fußball, das bekanntlich von Emotionen lebt, hat ein Marktpotential, dem Retortenvereine nachhaltig schaden. Der Düsseldorfer, Oberhausener, Mannheimer, Lauterer, etc. wird nicht (wie in „nie“) zum Hoffenheim, Wolfsburg, Whatever-Fan werden. Er wird sein Geld in Form von Premiere-Abos, Kicker- und Trikotkäufen nicht Vereinen hinterherwerfen, die ihn nicht interessieren. Das Interesse am Fußball wird leiden, damit die Reichweite und damit das Investment der werbetreibenden Wirtschaft. Das Produkt verliert an Wert.

    Das hat Heidel mit „Platz wegnehmen“ gemeint und er hat völlig recht. Wir haben keine US-Nxx-Verhältnisse, wo Franchises problemlos an andere Orte verpflanzt werden können. Durch die Offenheit von Auf- und Abstiegen bekommen wir die auch niemals. Leider funktionieren dadurch auch nicht segensreiche Erfindungen wie die salary cap, die einzig und allein eingeführt wurde, um die Attraktivität des Gesamtpakets(!) zu erhalten.

    Sämtliche Diskussionen in den Medien gehen am Thema vorbei und lesen sich für mich wie von K.H. Rummenige persönlich verfasst in einer Denke, die überzeugt ist, daß der Erfolgreichste automatisch alle Anhänger des Produkts an sich zieht und vergisst, daß jeder Sport nur funktioniert, weil es um Konkurrenz geht. Ziel der Liga muß Attraktivität für alle Vereine sein, damit das Ganze größer als die Summe seiner Teile wird. Ironischerweise sind Retortengebilde wie Hoffenheim trotz geschenkter Millionen, die sie verbrennen, in dieser Hinsicht nichts als Schmarotzer. Wäre schön, das mal in einem Artikel zu lesen.

  55. Stimmt, Lajos. Braunschweig. Der „Sündenfall“. Mast. Trikotwerbung:
    http://www.wdr.de/themen/kultu.....2/28.jhtml

    Ob man sich Mäzenentum verschliessen kann? Sicher. Man will aber nicht. Einer fängt an, die anderen machen es nach, wenn sie einen kriegen können. Wegen der „Chancengleichheit“.

    Wir waren übrigens Vorreiter in Sachen Mäzenentum. „Schlappekicker“ und „Juddebube“ kommt nicht von ungefähr.

  56. Man sollte ja nicht nach dem Auessseren gehen , aber eineige Sitze neben uns sitzen auch eineige denen der Scheitel ein wenig zu kurz geraten ist und somit die Gehirnhaelften verkuehlt hat.

    Nachdem allerdings fast alle , die aussen rum sassen einfach nur still waren , ab und zu auch mal ihren Unmut verkuendet haben und offen zu sehen war, dass das total hirnrissige Scheisse ist, ist das ganze weniger geworden.
    Auch solche Vollidioten fuehlen sich bestaetigt, wenn andere einstimmen, ist allerdings in unserem Block nicht passiert.
    Nerven zwar immer noch hin und wieder ist aber insgesamt weniger und vor allem unpolitischer geworden das ganze.

    Den Breiten machen ist immer noch modern, auch wenn es keiner sehen will.

  57. „Ironischerweise sind Retortengebilde wie Hoffenheim trotz geschenkter Millionen, die sie verbrennen, in dieser Hinsicht nichts als Schmarotzer. Wäre schön, das mal in einem Artikel zu lesen.“

    Verstehe ich jetzt nicht. Bitte erklären, Isaradler! Man möge mal kurz eine andere Perspektive einnehmen, nämlich die eines Nicht-Fußballfans, eines ganz normalen „Staatsbürgers“, der sich vielleicht für die Oper interessiert, und dem erklären, warum Mainz eine Arena hingestellt bekommt, die Millionen an Steuergeldern verschlingt. Weil es für die Stadt und das Land auf Dauer rentabel ist, so eine Arena zu haben? Für mich gibt es da hin und wieder durchaus ein demokratisches Legitimationsproblem.
    Und da komme ich auch schon zu meinen Lieblingsbeispiel FCK – wie viele Millionen von Steuergeldern da einfach verpulvert wurden, ist wirkliche ein Skandal… Nein, das legitimiert nicht automatisch das privatwirtschaftliche Mäzenentum, zeigt aber, dass kapitalistische Interessen überall zu finden sind, gerade auch bei den ach so sozial und kulturell bedeutenden Traditionsvereinen…

  58. Zitat:
    „eineige denen der Scheitel ein wenig zu kurz geraten ist und somit die Gehirnhaelften verkuehlt hat.“
    Klasse. Würde ich gerne verwenden, allerdings müsste ich dann bei mir selbst ähnliches befürchten, da der Haarwuchs bei mir stetig nachlässt.
    Habe ich mich mit diesem Outing für diesen Blog disqualifiziert ?

  59. Anderer Themenkomplex, Albert. Genau so wichtig, aber von mir oben ignoriert. Auch Investitionen in Traditionsvereine. Ich habe nur über Retortenvereine geschrieben.

    Schmarotzer i.S.v. sich als Retortenclub einzukaufen in eine traditionell relativ geschlossene Gesellschaft (die DFL), die trotz dieses investierten Eintrittsgelds ihr gesamtes Vermarktungspotential leiden sehen dürfte. Wie kurz dargelegt.

    Sollte ich als MGM die Freundin von David. O. Selznicks Golfkumpan anstelle von Vivien Leigh für Gone With The Wind casten, weil sie 1 Mio USD dafür zahlt, oder mache ich mir lieber Gedanken über das Einspielpotential des bestmöglichen Produktes?

  60. Opernfans erkläre ich das nicht, Albert. Die wissen Steuergelder durchaus zu schätzen. ;-)

    Ich gehe übrigens gerne in die Oper. Man muss ja sehen, dass man „seine“ Steuern wieder rein bekommt. :-)

  61. „Opernfans erkläre ich das nicht, Albert. Die wissen Steuergelder durchaus zu schätzen. ;-)“

    Das stimmt auch wieder. Ersetzen wir die armen Opernfreunde durch eine andere Randgruppe…;-)
    Mir ging es ein wenig um die soziale Komponente. Der Staat ist pleite heißt es immer, pumpt dann aber aus lauter Not doch munter Millionenkredite in solche Projekte….
    Für mich ist der Retortendiskurs relativ. Wir leben längst in einer alles durchdringenden Plastikwelt.

  62. @61

    Geht mir genau so.
    Habe auch die pflegeleichte Frisur, aber es gibt immer noch einen Unterschied zu denen, die das als politisches Statussymbol zur Schau tragen.
    Ist allerdings meist nicht zu uebersehen oder zu ueberhoeren, wie in diesm Fall.

  63. Ich bin eben beim Surfen auf ein Kuriosum gestossen: Den deutschen Flutlichpokal

    Wer ohne nachzuschauen weiss, warum der SGE der Pokal nach folgenden Ergebnissen der Pokal zugesprochen wurde, ist Fachmann des Abends.

    Hinspiel: 3:3 in Gelsenkirchen
    Rückspiel: 0:0 in Frankfurt

  64. @65 Schon klar. Nur weiss ich nicht ob man im Blog der Frisurexperten auch eine Frisur haben muss ;-)

  65. „Nur weiss ich nicht ob man im Blog der Frisurexperten auch eine Frisur haben muss“

    Nein, natürlich nicht, wir träumen allein von (guten) Frisuren…;-)

  66. “ Ist das Hoffenheimer Modell moralisch verwerflich?”

    Ja und nein.

    Zunächst.
    Denkbar ungeeignet in einem solchen Fall den Schnabel aufzumachen ist Herr Heidel. Der Manager eines Vereins dessen größter Erfolg der Gewinn der deutschen Amateurmeisterschaft 1982 ist, wird ja nicht müde dem Rest der Republik zu erklären das Fußball in Mainz ( dort wurde er erfunden) „anders“ ist. Dabei ist dieser Verein seit seiner Gründung die personifizierte Erfolglosigkeit.
    Was soll man auch von einem Manager erwarten, der es schafft mit einem BMW Autohaus pleite zu gehen.

    Egal ,es geht um Hoppenheim ( schönes Wortspiel).

    Sicherlich ist es ekelhaft wenn unsere Eintracht bald gegen Hoffenheim antreten muß statt gegen den FCK oder den Waldhof. Insofern ein klares Ja.

    Indes, die Katastrophen dort sind weitestgehend hausgemacht.

    Kein vernünftiger Investor würde dort nur einen Euro investieren. Hier stellt sich natürlich die Frage ob Fußball reines Investment ist. Ich glaube es ist nicht nur reines Investment. Selbst für einen Mannn wie Hopp. Sonst hätte sich Babba Hopp die Eintracht oder den VFB unter den Nagel gerissen.

    Was ich an Hopp bemerkenswert finde, er ist meines Erachtens niemand, wie Herr Kind aus Hanoi, der massiv an der 50 plus 1 Regelung sägt.

    Typen wie Kind sind die wahren Totengräber. Sie erkennen nicht, dass im Fußball der Erfolg des einen den Mißerfolg des anderen bedingt. Er wird alle mitreißen, das Ergebnis wird eine geschlossene Liga ohne Auf und Abstieg sein.

    Hopp will den Erfolg. Daher wird er versuchen sien Team zunächst in der BL zu etablieren. Interessant ist auch die Übertragung moderner Managementmethoden auf den Sport. Zum Beispiel das “ angstfreie“ Büro. Hopp sagte mal, er könne sich schlecht vorstellen, dass ein Mitarbeiter den man am Vorabend zusammengebrüllt habe, am nächsten Tag gut Fußball spielt. Könnte was dran sein.
    Auch der Schachzug mit Peters ist aus meiner Sicht gelungen. Hockey ist in vielen Bereichen viel weiter als der Fußball).

    Man wird sehen. Vor allem was passiert wenn Hopp stirbt? der allejüngste ist er auch nicht mehr.

  67. Wenn das Konzept stimmt, Albert, habe ich kein Problem mit der Verwendung von Steuergeldern für Theater, Oper und eben Fußballstadien.

    Als Stadtverordneter hätte ich im Mai 2004 für dieses Konzept wahrscheinlich nicht gestimmt:
    http://www.eintracht.de/aktuel.....gel/10894/

    „Basis der Kalkulation ist ein Zuschauerschnitt von 35 000 pro Heimspiel der Eintracht und die Zugehörigkeit der Adlerträger zur Ersten Bundesliga in den nächsten 15 Jahren. Zwei bis drei Jahre in der Zweiten Liga wären bei dieser Kalkulation noch verkraftbar, betonte der Sportdezernent.“

    Zwei bis drei Jahre zweite Liga als Basis einer Kalkulation bei einem Verein, der am Tag nach Veröffentlichung dieses Artikels in die zweite Liga abstieg, wo man im Übrigen zu diesem Zeipunkt bereits vier der letzten acht Jahre verbracht hatte?

    Dass das finanzielle Risiko zwischen Stadt, Eintracht und Sportfive aufgeteilt wurde, hätte mich damals nicht beruhigen können.

    Ach ja, auch schön:
    „Die Kosten-Nutzen-Rechnung baut auch auf den Annahmen auf, (..) dass die Footballmannschaft von Frankfurt Galaxy pro Saison im Schnitt 5,8 Mal im Neubau aufläuft (..)“

  68. Zitat:
    „Ich bin eben beim Surfen auf ein Kuriosum gestossen: Den deutschen Flutlichpokal

    Wer ohne nachzuschauen weiss, warum der SGE der Pokal nach folgenden Ergebnissen der Pokal zugesprochen wurde, ist Fachmann des Abends.

    Hinspiel: 3:3 in Gelsenkirchen
    Rückspiel: 0:0 in Frankfurt“

    Wir hatten die größere Anzahl von Eckbällen. :-)

    Hat Frank am Samstag bei der Führung im Eintracht Frankfurt Museum noch einmal erzählt.

  69. Zitat:
    „Zitat:
    „Ich bin eben beim Surfen auf ein Kuriosum gestossen: Den deutschen Flutlichpokal

    Wer ohne nachzuschauen weiss, warum der SGE der Pokal nach folgenden Ergebnissen der Pokal zugesprochen wurde, ist Fachmann des Abends.

    Hinspiel: 3:3 in Gelsenkirchen
    Rückspiel: 0:0 in Frankfurt“

    Wir hatten die größere Anzahl von Eckbällen. :-)

    Hat Frank am Samstag bei der Führung im Eintracht Frankfurt Museum noch einmal erzählt.“

    Das ist gerecht!

  70. @71 Ich hab’s ja geahnt. Aber da stadtbekannte Fachleute von der Frage nicht ausgeschlossen waren ;-)

  71. Zitat:
    „Wir hatten die größere Anzahl von Eckbällen. :-)“

    nämlich 8:6 ;-)

  72. @ 69

    Schöner Beitrag, HeinzGründel, ich bin ähnlich hin und her gerissen, auch wenn ich nicht so rein wirtschaftlich argumentieren würde…

    PS: Vor allem die Geschichte mit dem Autohaus gefällt mir gut! ;-)

  73. Danke für diese Background Informationen, Kid. (70)

  74. moin, moin,
    maa wass anneres, Hertha hat versaacht, Bremen aach. Jetz sinn mir wenischtens nett Schuld, wenn die Fischkepp nett Meister wern, jetz habbesess selbst vergeischt. Hertha hett uns ja a bissy mehr Freiheit zu Schlacke gebbe kenne, habbese abber nett. Jetz misse mer halt aus eischener Kraft in die internationlar Reenge. Mit odder ohne Caio. Abber ich denke maa, dass in unser Mannschft ein ganz dolles Potenzial steckt unn die Spiehler selber merke, wie nah dran se sinn. Die 45+X dörft nohmaalerweis ibberhaabt kaa Thema meer sei. Von dem knappe Siesch unn vor alem aussem Rickstand, solltese uffem Teppich geblibbe sei unn vollkonzentriert ins nexte Spiehl geehe.
    Frohe Ostern an alle.

  75. @69: Sehr guter Beitrag. Zumla man ja auch mal ehrlich zugestehen muss, dass gerade der Amateurfußball nur auf Grund des Mäzentums funktioniert. Jeder Dorfverein hat irgendeinen Förderer, der den Verein unterhält. Sei es der Schraubenhersteller oder das große Sportartikelgeschäft. Oder eben der SAP-Gründer. Mäzentum als solches zu kritisieren, ist ergo der falsche Weg. Deswegen würde ich Hoffenheim nicht fragwürdig finden.

    Was mich an denen nervt ist, wie schnell sie ihr (sehr interessantes) Konzept aufgegeben haben. Noch vor 2 Jahren hieß es, dass man innerhalb von 10 Jahren in die BuLi will und das über herausragende Jugendarbeit machen will. Ich erinnere mich daran, wie Herr Hopp in einem Interview sagte, das Ziel müsse es sein, dass pro Saison drei Spieler aus der Hoffenheimer A-Jugend in den Profikader übernommen werden sollten. Damals fand ich das Konzept noch gut.

    Jetzt nervt mich nicht die Tatsache, dass er sich den Erfolg kauft, sondern vielmehr die Tatsache, dass er nicht sagt, dass er sich den Erfolg kauft. Man soll da in Hoffenheim bitte ehrlicher sein, das ist eigentlich das einzige, was mich stört. Die Ehrlichkeit zu sagen, wir haben unser soziales Model mit Förderung der Jugend vor Ort aufgegeben, um uns schnell in die CL einzukaufen. Aber das kriegen sie da halt nicht über die Lippen.

  76. Mehrere Gedanken (in Bezug zu allen Kommentaren):

    * Ich habe mir die Lunge aus dem Leib geschrieen, im Block-G (Unterstützt — aka: supportet); regelmäßig war ich ohne Stimme. Letztlich merkte ich nach einem USA-Besuch, dass die Merchandising-Situation im Waldstadion katastrophal ist, der Klub aber „kein Geld“ habe. Bernd Hölzenbein war da gerade von Übersee zurück und brachte (meiner Meinung nach) nix an neuen Gedanken mit herüber. Meine Schlussfolgerung: ich kann als „Fan“ nix machen, das läuft alles via Management (und das war mies). Warum soll ich mir die Stimme heiser rufen, wenn alles sowieso am grünen Tisch ruiniert wird?
    Gleiches auch auf „Aufwärmmethoden“ bezogen. Ich besuche zur gleichen Zeit einen Fortbildungslehrgang und muss mit ansehen wie sich die Fußballer (mit Ausnahme Ulli Stein; warum war der nur so lange fit?!) mit sowas von antiquierten Methoden vorbereiteten.
    Das war mein Ende vom ‚Fan‘.
    * Inzwischen stehe ich vor meinem bezahltem Sitzplatz und „genieße“ den anderen Ausblick. Ein weiter Blick auf das Feld, Übersicht über Spielsysteme, 4-4-2 oder anderem, Nebensächlichkeiten und: den „Support“ der Fankurve. Hier und da summe ich leise mit, beim Tor muss ich trotzdem laut schreien. Aber wenn ein Spiel verloren sein sollte, so bricht für mich keine Welt mehr zusammen (hat auch /sehr/ persönliche Gründe). Ich ertappe mich dabei wie ich zu Hause Fußballspiele angucke und merke „ich bin für niemanden, möchte einfach nur ein gutes Fußballspiel sehen“. Der Horror für mich, früher[tm].
    * Retortenklub: wurde z.B. Bayer Leverkusen genannt und von mir eine zeitlang so angesehen. Was passiert unter Skibbe?!
    * Hoffenheim/Wehen/(Uerdingen/Wolfsburg/Unterhaching)
    Etwa in mir sagt: „warum eigentlich nicht?! Wenn es um die dicke Kohle geht, warum zeigen die Leute nicht, dass es mit vernünftigen Management und Masterplan funktionieren kann? Vielleicht besser als in verknöcherten Vereinen (und DFB) nach alter Manier; immerhin sind die ‚Bazis‘ doch seit Jahren so aufgestellt.“
    Oder ruft heute noch ein komplettes Stadion ‚Willieeeee!‘ (wo kam er noch einmal her? Aus dem Norden, oder?!) — Nein. Oka wird vielleicht noch gefeiert, ja. Aber von uns selber wird erwartet, dass wir mit unserer [$Firma] nach JWD gehen. Flexibilität. Und da wollen wir Bodenständigkeit und einen gewachsenen Verein? Vielleicht gerade…
    Der „ewige Oka“ ist da ein Anachronismus, den ich an anderer Stelle ebenfalls selber lebe; aber im Bewusstsein, dass dies nicht die Normalität ist.

    Ich bin Genußfan. Als die Eintracht das erste Mal abgestiegen ist — etwas was ich mir überhaupt nicht vorstellen konnte — waren in der gleichen Woche Dinge in meinem Leben passiert die mir Fußball als total unwichtig erschienen ließen. Ich habe es genossen als ich bemerkte, dass ich Fußball wieder als *Zeitvertreib* ansehen konnte.

    Sorry, dass es wieder so lang wurde Das ist (m)ein Fehler.
    Gebt mir Absolution oder verdammt mich als Eventfan.
    Das ist alles „Brot und Spiele“ — das meine ich nicht im negativen Sinn.
    Von daher sind die genannten Äußerungen der zitierten Herren einfach nur die dazugehörige Seite der Medallie. Ich bin froh, dass niemand mehr als J*** beschimpft wird. Das habe ich auch erlebt und ich war leider zu schmächtig um dabei eingreifen zu können.

  77. @53
    ich mag weder die pillendreher, noch golfsburg und schon
    gar nicht hoppenheim!

  78. es ist jemand da mit richtig kohle,
    wie in hoppenheim,
    ich find da nix gar nix.
    das hebt mich nicht an, eher das gegenteil.

  79. Mich ärgert ganz egoistisch nur eins:

    Solche „Retortenclubs“ bringen einfach kaum Fans zu Auswärtsspielen mit.
    Da könnte unser schönes Stadion ausverkauft sein, ist es aber nicht, weil der Gastverein nur ein paar hundert Leute mitbringt.

  80. Zitat:
    „Mich ärgert ganz egoistisch nur eins:

    Solche „Retortenclubs“ bringen einfach kaum Fans zu Auswärtsspielen mit.
    Da könnte unser schönes Stadion ausverkauft sein, ist es aber nicht, weil der Gastverein nur ein paar hundert Leute mitbringt.“

    Mmmh. Und wie sieht das mit Vereinen aus die unter der Woche am späten Abend spielen und ggf. statt Eventfans Anhänger aus dem Prekariat haben?
    *Advokat D. Modus* Die Eventmannschaften bringen wenigstens Interessenten fürs Spektakel mit *Advokat D. Modus (off)*

  81. Nenene. Ich Sachen Fussball bin ich konservativ. Da gehört Tradition dazu. Hoffenheim ist keine Tradition, auch kein herkömmliches Mäzentum.

    Das stimmt die Relation nicht, wenn ein Milliadär einen Miniklub mit Zig-Millioen in die Bundesliga hieft.

    Ich habe auch noch keine plausible Begründung diesbezüglich gelesen. M.E. will Herr Hopp als SAP-Mitbegründer, seine freie Zeit damit füllen,um sich selbst und anderen zu beweisen, zu was er fähig ist.

    Abgesehen davon, dass ich von Kinds Ideen und den ganzen anderen Finanzjongleuren in der Buli auch nix halte, bin ich der Meinung, das dies nicht gut ist für den Fussball. Künstliche Gebilde ohne Wurzeln. Zum Privatvergnügen einzelner Personen.

    Nein Herr Hopp. Jugendkonzept? Lächerlich.

    Hoppenheim – NEIN DANKE!

  82. Das Spiegelbild dieser Geselschaft. Man(n) schaue
    nach Holland. Zwei Klassen seit Jahren.
    Im Fussball PSV, AJAX, Feyenoord. Hier Hollywood,
    Werder, Schalke. In der Gesellschaft Kapitalismus in
    Reinkultur bis in Kommerzstadien.
    Kein Wunder mehr über Eventfans. Ist doch cool oder
    und normal. Ja es gab wirklich den Block G im
    Waldstadion, den gab es wirklich. Gute Nacht.
    Achim

  83. traber von daglfing

    @33 + 36 albert und stefan

    kennt man den Scherz / Verlierer-Ironie : „Alles Schlampen ausser Mami“ bei euch nicht ?

    *Rätsel?*

    O.K. es hat was mit Scherz zu tun, etwas mehr dann mit Ironie – der Verschmähte tritt ab um im gleichen Moment die ersehnten Trauben als sauer zu verschmähen (verschwurbelte Trauben / Fuchs -Parabel) – aber muss man hinter alles jetzt immer ein „;-)“ bauen, um als ironisch verstanden zu werden ?

    Tja – neue Medien ohne Gesichtsmimik – bissi schwierig manchmal oder?

    Und Stefan nicht immer die „Totschlagkeule“ – don’t drink and post…;-) (Versuch..)

  84. traber von daglfing

    im übrigen : auf Hertha iss kein Verlass – war noch nie !!

  85. traber von daglfing

    @33-36tut mir Leid – oder auch nicht – war heut nachmittag nach Diktat verreist (schreibt man verreisen mt 2 r ansonsten wärs doch ver-eisen?)- sprich zwei Stunden Schnee-wandern und anschliessend Hertha-Untergang mitgelitten (selten!) – ohne Pantelic kriegen die auch nix gebacken – mag der andere Herr H. noch so
    nölen…

    Ausserdem war ich heut in der Kirche – hat mir gut getan (Albert – bitte jetzt keine Spontankommentare;-))……(man versucht zu lernen…;-)