Eintracht Frankfurt Ablenkungsmanöver

[inspic=25,left,fullscreen,thumb]Wenn es bei einem selbst nicht so läuft, deutet man gerne auf andere, die so richtig im Dreck stecken. Das hat zwar schon in der Schule nicht geklappt, aber einen Versuch ist es allemal Wert. Pünktlich zur Karnevalszeit sollten wir also unseren Blick vom Main weg und hin zum Rhein richten. Dort hat sich in den letzten Tagen eine Posse abgespielt, wie sie auch die Verantwortlichen der Eintracht aus der Vergangenheit nicht besser hätten aufführen können. Und gemeint sind diesmal nicht unsere Nachbarn aus Mainz, vielmehr unser nächster Gegner im DFB-Pokal, die Jecken aus Kölle.

Beim 1. FC Köln läuft’s derzeit nicht so toll. Die Mannschaft, die jahrelang mit der SGE im Gleichschritt ab- und wieder aufgestiegen ist, dümpelt im Moment auf dem achten Tabellenplatz der zweiten Liga vor sich hin. Zu wenig für den ehrgeizigen Ex-Weltmeister und Präsidenten Wolfgang Overath. Zu wenig auch für den Manager Michael Meier, der ja schon in Dortmund bewiesen hat, wie man den Karren so richtig in den Dreck fährt. Also passierte das, was in solchen Fällen immer passiert: Man feuert den Trainer Latour. Wahrscheinlich war man der Meinung, es sei allein dessen schuld, dass man nicht unbedingt den richtigen Kader für eine erfolgreiche Zweitligasaison zusammengestellt hatte.

Soweit die üblichen Mechanismen im Fußballprofigeschäft. Nichts, was ungewöhnlich wäre. Dumm nur, dass man zum Zeitpunkt der Entlassung keinen Nachfolger an der Angel hatte. Kann ja mal passieren. Ist aber nicht schlimm, denn mit dem zur Zeit Beschäftigungslosen Christoph Daum lag der Wunschkandidat sozusagen in Rufweite zum Vereinssitz in einem Kölner Krankenhaus.

Also machte sich der eifrige Herr Meier wie der Blitz auf den Weg, den Bettlägrigen zu kontaktieren. Persönlich. Im Krankenhaus. Er schilderte die Situation des Vereins und vermeldete anschliessend frohen Mutes, der designierte Nachfolger von Herrn Latour hätte zu einer Verpflichtung nicht „Nein“ gesagt. Was nicht weiter verwundert, hatte der Kranke doch von seinen Ärzten striktes Redeverbot erhalten. Eine Zusage konnte zwar auch nicht vermeldet werden, aber ein Michael Meier stört sich nicht an solchen Kleinigkeiten.

Es kam was kommen musste: Christoph Daum sagt dem Verein in einer spektakulär inszenierten Kappesitzung Pressekonferenz im Foyer des Krankenhauses öffentlich ab. Zumindest für den Moment. Aber auch nicht so endgültig irgendwie. Aber im Moment mal ganz sicher, da kann er nicht, der Herr Daum.

Und nun? Nun steht der FC Köln erst mal ohne Trainer da. Und ob er einen Neuen finden wird, lassen wir mal dahingestellt sein. Denn der Neue, wer auch immer es ist, muss im Falle eines Aufstiegs damit rechnen, für den dann willigen („Ich übernehme nur eine Mannschaft mit internationaler Perspektive“) Herrn Daum entlassen zu werden. Wird das mit dem Sprung ins Oberhaus hingegen nichts, fliegt er sowieso. Da steigt man doch gerne ein, oder?

Liebe Kölner: Wenn Daum nicht will, oder kann, oder keine Lust hat, und ihr zumindest eine optische Alternative sucht, nehmt doch [mypicref=26]den hier[/mypicref]!

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10 Kommentare
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  1. Daum will sich ja äußern…aber erst, wenn die nicht mehr vorhandenen Mandeln wieder abgeschwollen sind. Wenn das überhaupt der Grund für sein Krankenhaus-Aufenthalt war. Ist Steppi momentan eigentlich zu haben??

  2. Steppi ist immer und für alles zu haben.

  3. Das stimmt. Aber kein will ihn mehr haben. Siehe Koblenz nach 3 Wochen als Manager gefeuert. War auch sicher besser so, siehe Tabellenplatz!

  4. Daum ist in der jetzigen Situation für den FC nicht geeignet. Man sollte dort ähnlich vorgehen wie wir, der VfB oder Mainz es gemacht haben, nämlich auf den eigenen Nachwuchs, auf bodenständige Spieler zu setzen. Genau das Gegenteil ist in Köln immer wieder passiert und man ist gnadenlos gescheitert. De facto kann Daum auch nur scheitern.

    Konsequenz: Neururer nein, aber warum [Eintracht-Brille ausgeschaltet] sollte man nicht bei der Eintracht wegen Funkel anfragen. Aufstiegsgarant par excellence, Köln ist seine Liebe und er hat das richtige Konzept [/Eintracht-Brille ausgeschaltet]. Nur wird man das in Köln nicht verkaufen können, die wollen einen Star und keine graue Maus, also wenn nicht Daum, dann Stevens oder Gerets, vielleicht auch einen Dänen von früher.

  5. Die Kölner sind für mich der legitime Nachfolger alter Eintracht-Chaos-Großkotz-Zeiten, die lernen irgendwie nix dazu. Soll mir auch recht sein. Die dienen doch als wunderbar abschreckendes Beispiel, wie’s bei uns bitte, bitte nie mehr laufen soll ;-)

  6. Für mich stellt sich natürlich auch die Frage, ob der Name Daum alleine schon ein Konzept zum Aufstieg und Verbleib in Liga 1 darstellt.

    Aber mit solch kleingeistigen Einwürfen scheinen sich weder Overath noch Borussen-Meier zu beschäftigen. Klasse, was da zur Zeit in Köln abgeht.

  7. Stefan: Klasse, was da zur Zeit in Köln abgeht.
    Natürlich die Jecke haben jetzt den 11.11 überstanden. Das Overath sich nicht mehr an die
    Novembers aus seiner Zeit errinert, wundert mich.

    Diese waren allesamt nur negativ. Den Bergdokter
    und AlmÖi zu entlassen um dann Vereinsarzt am Krankenbett zu spielen,zeugt doch nur davon.

    Ein Festhalten am Trainer hätte dem FC gut zu
    Gesicht gestanden. Wäre auch ein Zeichen gegen die
    November-Karnevallisten und die Kölner Presse
    gewesen. Aber es ist wie jede Saison in Kölle gelle (Duffta…)

    Achim (seit 40 Jahren Fan der SGE)

  8. grossartige story. realsatite pur. heute hat der nasenbär endgültig abgesagt. alaaaaaaaaaaaaaaaf!

  9. satite=satire. man sollte nicht im halbdunkel tippen.

  10. overath’s anstellung bei köln ist ähnlich zu bewerten, wie ein managerposten von gerd müller bei bayern münchen es wäre?(.0:0.)

    guten fuß und sonst nur stuß