Proteste, Plakate, Pyro Debatte um die Fan-Kultur
Montag, 24.11.25 um 05:00 Uhr | 23 Kommentare
Bundesweit demonstrieren Fußball-Anhänger gegen Maßnahmen der Politik für mehr Sicherheit in den Stadien. Die Clubs beziehen Stellung. In Köln wird die brenzlige Situation besonders deutlich.
In den meisten Stadien der 1. und 2. Fußball-Bundesliga lief es friedlich ab, doch einige Fans zündeten Pyrotechnik und warfen Feuerwerkskörper in den Innenraum. Die verbotenen Böller passten nicht zu den überwiegend ruhigen Protesten in Deutschlands Fußball-Stadien am Wochenende: Schweigen zu Beginn der Spiele und viele Plakate gegen Verschärfungen durch die Politik.
Die am 3. Dezember in Bremen beginnende Innenministerkonferenz, bei der es um die Sicherheit in deutschen Arenen geht, wirft ihre Schatten voraus. Und sorgt für bundesweite Diskussionen.
Zu allem Überfluss brannte es nach der Partie zwischen dem 1. FC Köln und Eintracht Frankfurt (3:4) am Samstag noch im Gästeblock. Allerdings konnte bislang nicht zweifelsfrei geklärt werden, was die Ursache für das Feuer und den Rauch war.
Fans schweigen zwölf Minuten lang
„Soll das die Zukunft des Fußballs sein?“, stand auf Bannern, die in etlichen Stadien zu sehen waren – ob in München, Wolfsburg, Augsburg, Heidenheim oder Düsseldorf. In vielen Arenen stimmten die organisierten Fans ihre Gesänge erst nach der zwölften Minute an – symbolisch für den zwölften Mann, sprich die Anhänger hinter der Mannschaft. Doch warum eigentlich?
Die Fanszenen in Deutschland halten die kolportierten geplanten Maßnahmen der Innenministerien für überzogen und einseitig, insbesondere zentral verfügte Stadionverbote, das Personalisieren von Eintrittskarten und eine aus ihrer Sicht flächendeckende Überwachung auch mit einer Gesichtserkennung im Stadion.
Bereits am Sonntag vergangener Woche hatten sich Tausende Fans von teils stark rivalisierenden Vereinen zu einem Protestmarsch in Leipzig getroffen.
Bosse von Bayern und BVB zeigen Verständnis
Die Clubs können das Vorgehen der Anhänger nachvollziehen, wissen aber auch um die Komplexität des Themas. Die Diskussion sei vielschichtig, sagte etwa Vorstandschef Jan-Christian Dreesen vom FC Bayern München.
„Ich habe Verständnis dafür, wenn Fans dagegen protestieren, dass es kollektive Strafen gibt. Die Deutsche Fußball Liga und der Deutsche Fußball-Bund sind in Gesprächen mit der Politik, um personalisierte Tickets zu verhindern“, sagte der 58-Jährige. „Wer die möchte, verbietet damit zwangsläufig die Stehplätze und auch die Fankurve.“
Am Ende gehe es immer um Kommunikation, meinte Geschäftsführer Lars Ricken von Borussia Dortmund: „Wir sind mit den Fans, den Behörden, den Verbänden im Austausch“, erklärte der 49 Jahre alte Ex-Profi beim Streamingdienst DAZN. „Da müssen wir es hinkriegen, dass unsere Fans ihre Kultur weiter ausleben können und dass gleichzeitig die Sicherheit gewährleistet sein muss.“
Die Situation sei nicht dramatisch und würde von den Innenministern völlig verkannt, meinte Rickens Clubkollege, der langjährige BVB-Boss Hans-Joachim Watzke auf der Mitgliederversammlung der Borussia. Personalisierte Tickets und pauschale Stadionverbote seien für ihn persönlich nicht akzeptabel.
Scharfe Kritik von „Unsere Kurve“
Die Innenminister der Länder haben das Thema für ihre nächste Konferenz Anfang Dezember in Bremen aufgesetzt. Dabei solle es darum gehen, ob die Maßnahmen ausreichend seien oder es notwendige Anpassungen geben müsse, hatte Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) zuletzt gesagt.
Die Fanvereinigung „Unsere Kurve“ hatte in einem Brief mit der Überschrift „Versachlichung der Debatte statt Intransparenz und Populismus“ an die Minister und Ministerinnen die geplanten Schritte und auch den Weg dorthin scharf kritisiert. „Eine Diskussion über Sicherheit in und um die Stadien kann nur dann legitim sein, wenn sie offen, ehrlich und faktenbasiert ist. Leider sehen wir dies durch das beschriebene Vorgehen bislang nicht gewahrt“, hieß es.
Aus Sicht der organisierten Fans sind Stadionbesuche sicher. Auch DFB-Präsident Bernd Neuendorf hatte das betont. „Das ist nicht nur ein subjektives Empfinden. Das zeigen uns vielmehr Zahlen und Fakten“, sagte er unlängst.
Partie in Köln kurzzeitig unterbrochen
Bilder wie die des Brands im Frankfurt-Block gibt es aber eben auch. Ursache soll eine Fahne gewesen sein, die Eintracht-Anhänger zuvor angezündet haben sollen. Während der Partie am Samstagabend hatten Fans auf beiden Seiten zudem immer wieder Pyrotechnik gezündet. Mehrere Böller und in den Innenraum geworfene Feuerwerkskörper aus dem Gästeblock sorgten kurz nach Anpfiff der zweiten Hälfte sogar für eine Unterbrechung.
Auch Fans des Hamburger SV hatten bei der 0:1-Niederlage beim FC Augsburg gezündelt – und die ohnehin schon hitzige Debatte um die Fan-Kultur im deutschen Profifußball damit weiter befeuert. (Christoph Lother, dpa)
Bumm! Zisch! Auf-die-Fresse!
Fußball, wie man ihn von klein auf kennt:
Wessen Show, wessen Event?
Morsche!
Speziell die Frankfurter Hardcore Fans („auswärts sind wir asozial“) liefern der Politik doch alle Argumente für strengere Maßnahmen.
Ja, hier werden viele (viel zu viele) Fans unschuldig in Sippenhaft genommen; andererseits schafft es die Kurve auch nicht wirklich, ihre „Problem-Fans“ zu mäßigen.
Ich befürchte daher, dass die Innenminister sich nach diesem Spieltag in ihrer Sicht der Dinge weiter bestätigt sehen.
Ronni, hoffentlich wird sich der Innenminister intensiv der Geschehnisse annehmen. Geldstrafen bringen nichts mehr. Wird aus der Portokasse der SGE bezahlt.. muüssen denn erstmal Menschen umkommmen, bevor eingegriffen wird?
Der Verband bestraft die Vereine, in der Hoffnung, dass die Vereine ihre Fans mäßigen.
Die Vereine wiederum suchen das vermittelnde Gespräch, und sprechen doch nur mit den ohnehin verständigen Fans.
Die Herrschaften, die sich am Samstag unter dem großen Banner einmal komplett umgezogen haben, bevor sie dann (mit Maske auf) ihr Feuerwerk abgebrannt haben, erreichen sie aber nicht.
Für mich ist es illusorisch, dass ein Verein das Problem selbst lösen kann. Schlicht, weil es am Ende dann doch am Willen fehlt, konsequent zu handeln.
Na, wer hat sich als Teilnehmer an einer sachlichen Debatte disqualifiziert?
Eeeeiiiintracht Fankfurt!
Frage eines Ahnungslosen: Welchen Einfluss in der organisierten Fanszene haben eigentlich diejenigen, gegen die ein Stadionverbot ausgesprochen wurde? Das einschlägie Transparant, das ihnen huldigt, spricht ja dafür, dass dieser Einfluss durchaus vorhanden ist.
Das Transparent hängt da schon immer. Das gehört an sich schon zur Folklore, völlig egal, ob und wer überhaupt Stadionverbot hat.
Maxfanatiic hat das Kickerspiel am Wochenende gewonnen. Ein Omen!
Ich bin ja dafür, endlich hart durchzugreifen und den Blog zu schließen. Sonst kommt noch jemand um durch totlachen.
Schreibst du den Innenministern, Schnix?
Der Mo. Schon ne irre Geschichte. Aber vor der Kamera reden kann er immer noch nicht ;)
https://www.hessenschau.de/spo.....d-100.html
Er lässt einfach das Tor für sich sprechen. Das hätten so nicht viele gemacht. Technisch 1a.
Ich meine mich zu erinnern, dass im Sommer, als ein neuer Sechser im Raum stand, aber nicht kam, darauf verwiesen wurde, dass wir Dahoud haben. Ich hielt das damals für reine Rhetorik.
Der FR kann man heute entnehmen, dass nicht nur Wahi sondern auch Bathsuay im Winter abgegeben werden soll, da es ihm zuletzt wohl an der nötigen Einstellung gefehlt hat.
Das könnte ein größerer Umbau im Winter werden…
ZITAT:
„Der FR kann man heute entnehmen, dass nicht nur Wahi sondern auch Bathsuay im Winter abgegeben werden soll, da es ihm zuletzt wohl an der nötigen Einstellung gefehlt hat.
Das könnte ein größerer Umbau im Winter werden…“
Bathsuay hat nicht umsonst so oft den Verein gewechselt.
ZITAT:
„Der FR kann man heute entnehmen, dass nicht nur Wahi sondern auch Bathsuay im Winter abgegeben werden soll, da es ihm zuletzt wohl an der nötigen Einstellung gefehlt hat.
Das könnte ein größerer Umbau im Winter werden…“
Da steht ja auch, dass Jessic gehen soll. Also aus 4 mach 1.
„Bathsuay hat nicht umsonst so oft den Verein gewechselt.“
Das lag aber eher nicht an fehlender Einstellung, sondern dass er in seinen sechs Jahren Chelsea fünfmal verliehen wurde. Ich nehme an, dass es schlicht zu kostspielig war, ihn aus seinem Vertrag zu kaufen.
An fehlender Einstellung lag es vermutlich auch nicht, dass er reichlich N11 gespielt hat.
Im Rahmen ihres erlebnispädagogischen Ausflugs nach Köln haben „Eintrachtfans“ dort auch die Toilettenanlagen umgestaltet:
https://www.express.de/sport/f.....ln-1156063
Stadionverbot für alle Eintracht-Fans!
Dann sind die Stadien sicher…
Achtung, der Beitrag könnte Ironie enthalten.
ZITAT:
„Bathsuay hat nicht umsonst so oft den Verein gewechselt.“
Das hatte der Prinz auch, bevor er uns glücklich machte.
Im Prinzip ist die Idee eines erfahrenen Söldners als Sturmoption nicht schlecht. Anscheinend sind unsere Scouts darauf aber nicht gerade spezialisiert. Alario war auch so ein unglücklicher Versuch.
Rostock Niveau.
Wahi könnte auch einfach nur zu schlecht sein. Hat irgendwo mal ein Jahr lang geglänzt, weil er einen Lauf hatte und er zur Spielweise passte und ist seitdem überbewertet. Das frustriert den Spieler dann auch bald, eigene und fremde Erwartungen nicht erfüllen zu können.
ZITAT:
„Der Mo. Schon ne irre Geschichte. Aber vor der Kamera reden kann er immer noch nicht ;)
https://www.hessenschau.de/spo.....d-100.html„
Die darin vertretene Meinung „Skhiri“ dürfte „im Normalfall die Nase vorne haben“ teile ich so nicht, wenn Dahoud so weiterspielt. Eher andersrum. Evtl. hat Skhiri defensiv Vorteile und dann kommt es halt auf den Gegner an, wer spielen sollte.