Deftige Klatsche „Eine Nummer zu groß“
Mittwoch, 01.10.25 um 05:00 Uhr | 19 Kommentare
Lektion für Frankfurt in Madrid – Die SGE bekommt bei Atlético die Grenzen aufgezeigt. Vor allem in der Defensive fehlt es den Hessen an Reife.
Deftige Pleite statt erneuter Fußball-Party: Eintracht Frankfurt hat das Gastspiel bei Atlético Madrid mit 1:5 (0:3) verloren und nach dem starken Auftakt einen herben Dämpfer in der Champions League kassiert. Giacomo Raspadori in der 4. Minute, Robin Le Normand (33.), Antoine Griezmann (45.+1), Giuliano Simeone (70.) und Julián Alvarez (82./Handelfmeter) erzielten die Tore für die in allen Belangen überlegenen Spanier, die dem Bundesligisten eine Königsklassen-Lektion erteilten.
Daran änderte auch der Ehrentreffer von Jonathan Burkardt (57.) nichts. Vor 70.692 Zuschauern konnte die Eintracht nicht an den schwungvollen Auftritt beim 5:1 gegen Galatasaray Istanbul anknüpfen. „Wir haben heute gegen eine Topmannschaft in Europa gespielt und müssen einfach sagen, dass sie für uns eine Nummer zu groß waren“, räumte Frankfurts Sportvorstand Markus Krösche ein und fügte hinzu: „Es ist ein Prozess einer jungen Mannschaft und aus solchen Situationen lernt man.“
Defensive schwächelt erneut
Dabei hatte Trainer Dino Toppmöller kurz vor dem Anpfiff am DAZN-Mikrofon noch optimistisch verkündet: „Wir wollen für offensiven Fußball und Spektakel stehen. Die Jungs haben Bock und wollen sich zeigen. Warum sollte es also nicht wild werden.“
Das wurde es dann auch – allerdings nur in der Frankfurter Defensive, die einmal mehr katastrophale Schwächen offenbarte. Nach insgesamt elf Gegentoren in den vergangenen drei Bundesliga-Spielen setzte sich das Dilemma im Estadio Metropolitano nahtlos fort. Krösche wollte dies aber nicht überbewerten: „Es ist wichtig, dass wir trotzdem mutig geblieben sind, dann kannst du auch mal das ein oder andere Gegentor mehr bekommen.“
Eintracht ohne Zugriff
Schon mit dem ersten Angriff gingen die Hausherren in Führung. Eine flache Hereingabe von Simeone lenkte Frankfurts Innenverteidiger Arthur Theate unglücklich vor die Füße von Raspadori, der völlig frei aus sechs Metern vollendete.
Der Blitzstart seiner Mannschaft war ganz nach dem Geschmack von Madrids Trainer Diego Simeone, der die Partie wegen einer Roten Karte im Auftaktspiel beim FC Liverpool von der Tribüne aus verfolgen musste.
Die Eintracht konnte sich in der Offensive kaum in Szene setzen. Zwar war der Bundesligist um mehr Ballkontrolle bemüht, doch die zaghaften Angriffsversuche mündeten in keinen gefährlichen Strafraumaktionen. Immer wieder wurde quer oder hintenherum gespielt statt in die Tiefe. So hatte die Atlético-Abwehr leichtes Spiel, was Toppmöller auf der Bank sichtlich nervte.
Madrid eiskalt vor dem Tor
Die Miene des 44-Jährigen verfinsterte sich noch mehr, als die Hausherren eine weitere Unaufmerksamkeit in der Frankfurter Hintermannschaft bestraften. Nach einem Eckball verlängerte Griezmann per Hacke in die Mitte, wo Le Normand unbedrängt abschließen konnte.
Und es kam noch schlimmer für die Hessen. Alvarez ließ mit einem Antritt Frankfurts Abwehrchef Robin Koch stehen und legte zurück auf Griezmann, der per Direktabnahme mit seinem 200. Tor im Trikot der Rojiblancos zum 3:0 traf und sich danach von den Fans für seine Vereinsrekordmarke feiern ließ.
Nach dem Wechsel kam die Eintracht zu ersten Chancen und durch Burkardt auch zu einem Tor. Der Stürmer traf nach schöner Vorarbeit von Ansgar Knauff. Zur erhofften Wende führte das aber nicht. Vielmehr stellte Simeone per Kopf den alten Abstand wieder her. Nach einem Handspiel von Aurele Amenda im eigenen Strafraum besorgte Alvarez vom Punkt den Endstand. (Eric Dobias, dpa)
Morsche!
Früh unterwegs, Ägypten ruft…
Dann schlagen wir halt am Samstag die sch…. Bauern!
Zurück und immer noch schwer angepisst.
Des wird ja am Samstag so weitergehen, der „Lernprozess“. Vielleicht lernt man draus, dass man nicht gegen jeden Gegner sechs Tore schießen kann, um das Spiel knapp zu gewinnen. So ein bisschen was mit Defensive, Abwehrarbeit gehört auch dazu. Fußball ist schon ein bisschen mehr als nur „hoch anpressen“.
Hohes Pressing interessiert Atleti übrigens null. Weder für sich noch beim Gegner. Die schaun sich gut gestaffelt eine Weile den Quark an, bis sie dann einmal draufhaun. Bumm, passiert.
Und zu einer guten Defensive gehört auch ein Torwart als Rückhalt, so einer der Ruhe und Sicherheit ausstrahlt und auf den sich der Rest verlassen kann.
Echt jetzt. Das hier ist Profifussball und nicht Youth League.
Morsche allerseits und willkommen in der Realität!
Anfang September philosophierten einige verliebte Narren hier (und der Vollexperfe Mario Basler) über die Meisterschaft; die Medien machten uns zum Bayern-Jäger.
Der September ist vorbei; was ist geblieben? 2x 60 Minuten herausragender Fußball. Und ansonsten? Teilweise desaströse Leistungen (nicht nur in der überforderten Abwehr). Erwacht aus einem (schönen) Traum…
Es ist also alles angerichtet für einen Sieg gegen die Bauern!
PS: Aber bitte wieder mit Zetterer im Tor; es braucht einen Dirigenten hinten.
Das gestern hat mich kurz geärgert, geht mir aber bei weitem nicht so auf den Zeiger, wie die Gegentore gegen Union und Gladbach. Ist auch anders zu bewerten denke ich. Das war nicht unser Niveau. Was Passschärfe, Genauigkeit, Herausspielen unter Druck, Abschlussqualität betrifft, haben die auf einem anderen Level gespielt. Und wir haben sie gelassen.
Im Nachhinein kann man sagen, 3er-Kette und zwei 6er wäre besser gewesen. Was gestern die Idee war, war für mich nicht zu erkennen. Die Viererkette muss man gegen solche Gegner extrem gut beherrschen, da wäre es schon schön, wir wären in der CL taktisch etwas variabler.
Das lörning geht weiter.
„Eine Nummer zu groß“ ????
Wohl doch eher 2-3 Nummern.
Ein 5:1 habe ich eigentlich auch genau erwartet. Und dabei geht es gar nicht darum, dass man gegen einen klaren Favoriten verliert. Toppi2 ist ja auf Grund seines Erfolgs über alle Kritik erhaben, aber ich finde trotzdem, dass man (wieder mal) überhaupt nicht erkennen konnte, ob und wie man sich taktisch auf den Gegner einstellt. Man kann nur hoffen, dass die Batzis die SGE nicht völlig abschlachten am Samstag.
ZITAT:
„Und zu einer guten Defensive gehört auch ein Torwart als Rückhalt, so einer der Ruhe und Sicherheit ausstrahlt und auf den sich der Rest verlassen kann.“
Ah, die sind nervös wegen Kaua. Interessant. Das erklärt ja einiges. In welchem Interview haben Sie das denn erzählt oder hast Du persönlich mit ihnen gesprochen?
@4: +1*
@6
Die Einschätzung zu Dino teile ich. Seine vorgegebene Taktik hat nie geklappt, im Gegenteil, man ist ins offene Messer gelaufen.
Ich hoffe, dass auch der Trainer daraus seine Lehren zieht.
Naja, wenn ich mir die Gegentore so anschaue. Das war wirklich grottenschlecht verteidigt, vor allem bei den Standards.
Collins seid Wochen von der Rolle.
Koch läßt sich mehrfach mit dem selben Trick nassmachen. Theate legt beim ersten Gegentor den Ball auf.
Für mich sind es das System und die Ausrichtung, die nicht passen. 16 Gegentore in den letzten vier Spielen und knapp drei Gegentore im Schnitt pro Spiel lassen sich nicht nur durch individuelle Fehler erklären. Da stimmt was Grundsätzliches nicht.
Koch und Theate, tja. Das sind die, die gar nicht mal zu den Jünglingen gehören und unsere Abwehr (unsere Abwehr!) zu den erfahrensten Mannschaftsteilen machen. Aber so zwei reißen es halt nicht immer raus, das Ganze.
ZITAT:
. Da stimmt was Grundsätzliches nicht.“
So ist es.
Schlechter kannst Du nicht mehr spielen…blamabler Auftritt der Millionärstruppe. Hauptsache Götze hat die Haare schön…
ZITAT:
„Für mich sind es das System und die Ausrichtung, die nicht passen. 16 Gegentore in den letzten vier Spielen und knapp drei Gegentore im Schnitt pro Spiel lassen sich nicht nur durch individuelle Fehler erklären. Da stimmt was Grundsätzliches nicht.“
Schauen wir uns die 16 Gegentore mal im Detail an:
=> Union: 1 Fernschuss, und quasi 3 Konter
=> Gladbach: 2 Standards, 1 Flanke, 1 mal über Außen ausgespielt (und mit TW Fehler beendet)
=> Athletico: 1 Elfmeter, 2 Standards. 1 Konter, 1 mal über Außen ausgespielt
Letztlich war er es ein Systemzusammenbruch gegen Union, der wegen mir wirklich auf das „Wir wollen halt offensiv spielen und hoch stehen/pressen“ zurückzuführen war.
In Gladbach war es letztlich auch ein Systemzusammenbruch…. aber da im Wesentlichen auf der linken Seite, nach den Wechseln. Theate spielte nicht wirklich den AV und verteidigte so halb im Raum, Knauff hat gar nicht geholfen, dann konnte die von der Seite eine Flanke nach der anderen unbedrängt reinspielen ohne dass dann konsequent im Strafraum verteidigt wurde…
Gegen Athletico, jo mei, die haben halt alles durchgespielt, wie sie gewollt haben. Das ist dann halt ein Klassenunterschied. Trotz allem war die Verteidigung der beiden Eckbälle ne Vollkatastrophe, die auch wenn man schlechter ist, so nicht passieren dürfen.
Letztlich ärgere ich mich tatsächlich mehr über die Standardgegentore, als über die Konter…
Kein Klassenbuch bei der FR heute. Hat man Angst vor zu vielen 5ern?
Man arbeitet an der Wiedereinführung der 6.
Gude Morsche,
bis auf die völlig bekloppte, ca. einstündige Blocksperre nach dem Spiel, war es ein entspannter Fußballabend.
Die Jungs sind auch in der CL, um zu lernen und sind wir mal ehrlich, Griezmann und Co. sind an normalen Tagen einfach noch eine bis zwei Nummern zu groß. Auf dem Niveau ist auch die Achse unsere Führungsspieler überfordert, bis auf Theate. Das ist ein Lernprozess, daran werden die Jungs wachsen.
Wir schauen uns heute schon mal das Estadio Santiago Bernabéu an, damit wir im Halbfinale wissen, wo wir hin müssen, ganz entspannt …
Hab ich Euch schon gesagt, dass man in Madrid hervorragend essen, trinken und Spaß haben kann?
In diesem Sinne ….
Klar kann ich jedes Gegentor und jedes Spiel individuell erklären und dann als „begründbarer Einzelfall“ einstufen. Oder anerkennen, dass es eben doch die Masse macht und es bislang kein einziges zu-Null-Spiel (bis auf das fünftklassige Engers – come on) gab.