Vor Leipzig-Trip Herbst-Blues bei der Eintracht

Foto: Harry Langer/dpa
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Eintracht Frankfurt steht in der Bundesliga gar nicht so schlecht da. Doch die jüngsten Auftritte waren ein Stimmungskiller – bei Spielern wie Fans. Das soll sich wieder ändern.

Die Stimmungslage bei Eintracht Frankfurt passt zum tristen November-Wetter. Dabei sind die Hessen in der Fußball-Bundesliga vor dem Gastspiel in Leipzig am Samstag (18.30 Uhr/Sky) durchaus im Soll. Doch die letzten Auftritte haben in der Mannschaft und im Umfeld tiefe Spuren hinterlassen.

„Du hast schon das Gefühl, du hättest die letzten drei Spiele verloren. Wir müssen selbst auch in der Mannschaft gucken, dass wir sehen, dass wir in der Liga gar nicht schlecht da stehen“, sagte Kapitän Robin Koch bei „Hit-Radio FFH“ und ergänzte: „Es ist nicht so schlecht, wie es sich auch für uns Spieler manchmal anfühlt!“

Auch Trainer Dino Toppmöller ist der Herbst-Blues nicht entgangen. Der 45-Jährige hat daher in dieser Woche viele Gespräche geführt und wird nicht müde, vor allem die positiven Dinge hervorzuheben. „Wir sind in der Bundesliga seit sechs Spielen ungeschlagen und auf einem guten Weg. Wichtig ist, dass wir bei uns bleiben und versuchen, noch mal ein anderes Gesicht zu zeigen als in den letzten beiden Heimspielen“, sagte Toppmöller.

Larsson und Uzun zurück im Training

Mit 21 Punkten steht sein Team derzeit auf Rang sieben. Der Rückstand zum Tabellenzweiten aus Leipzig beträgt fünf Zähler. Doch die jüngsten Auftritte beim 0:3 gegen Atalanta Bergamo in der Champions League und 1:1 gegen den VfL Wolfsburg in der Liga haben auch die treuesten Fans vergrätzt. „So fühlt man es und so ist ja auch die Stimmungslage momentan rund um uns“, räumte Toppmöller ein und forderte: „Für uns geht es darum, die Stimmungslage zu verbessern.“

Nicht nur der Trainer weiß: Ein Sieg in Leipzig würde die Laune bei allen Beteiligten schlagartig verbessern und die Eintracht mit neuer Zuversicht zum Königsklassenduell beim FC Barcelona reisen lassen. „Wir haben genügend Qualität, um Leipzig auswärts zu schütteln“, verkündete Koch.

Zumal sich die Personallage verbessert hat. Sowohl Hugo Larsson als auch Can Uzun sind nach ihren Muskelverletzungen wieder ins Training eingestiegen. „Beide könnten eine Option für Samstag sein. Die finale Entscheidung werden wir nach dem Abschlusstraining treffen“, sagte Toppmöller.

Wer stürmt für Burkardt?

Definitiv verzichten müssen die Hessen lediglich auf ihren verletzten Torjäger Jonathan Burkardt. Wer den Nationalspieler ersetzt, ließ Toppmöller offen. Ein Kandidat ist Michy Batshuayi, der gegen Wolfsburg als Joker zum späten Ausgleich getroffen hatte. „Man hat gesehen, dass er eine gute Präsenz hatte und die Bälle gut festgemacht hat. Aber wir wollen uns natürlich noch nicht in die Karten schauen lassen“, sagte der Eintracht-Coach.

Ebenfalls ungewiss ist, ob der zuletzt ausgemusterte Elye Wahi ins Aufgebot zurückkehren wird. Endgültig zu ist die Tür für den 22 Jahre alten Franzosen jedenfalls nicht. „Jeder Spieler hat die Chance, sich im Training zu zeigen und den Weg zurückzufinden. Er muss die Chance beim Schopf packen“, sagte Toppmöller. (Eric Dobias, dpa)

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16 Kommentare
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  1. Waren wir nicht immer im November in einem Tief?

  2. Morsche!
    Ich würde tatsächlich Batshuayi von Anfang an bringen, auch wenn er nicht der schnellste ist.

    Begründung:
    – Knauf gegen eine 2-Mann Wand laufen zu lassen, macht wenig Sinn, da verpufft er wirkungslos
    – Knauf und Bahoya gleichzeitig zu bringen beraubt dem Trainer die Möglichkeit eines späteren 1:1 Wechsels auf der Außenbahn
    – Batshuayi ist zuzutrauen, dass er die Abschläge von Zetterer eher halten und verarbeiten kann als Knauf, einfach weil er größer und robuster ist
    – sofern die Eintracht mal Ecken oder Freistöße in Strafraumnähe bekommt, hätte man einen weiteren kopfballstarken Spieler den man auch mal hoch anspielen kann – ansonsten müsste man Ecken immer nur flach spielen (ob der Leipziger Luft-Dominanz)
    – Leipzig ist Favorit – in solchen Spielen brauchst Du Spieler die auch mental stark (robust) sind; Batshuayi ist erfahren genug, da weniger nervös aufzutreten als z. b. Bahoya

  3. Was ist mit Wahi? Wäre das nicht eine Gelegenheit ihn anfangs zu bringen?

  4. ZITAT:
    „Was ist mit Wahi? Wäre das nicht eine Gelegenheit ihn anfangs zu bringen?“

    Nachdem er aus Leistungsgründen in der Vorwoche nicht im Kader war? Das passt für mich nicht.

  5. Würde aber zu Dino passen.

  6. Nein – Wahi muss sich (ganz) hinten anstellen. Ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass wir den noch einmal sehen werden

  7. Ich sach ma das Ding mit Wahi ist durch.

  8. Morsche
    Unter Dino eigentlich nichts Neues, dass die Ergebnisse besser sind als die Stimmung. Aber hey, für die shice Stimmung sind wir verantwortlich.

  9. … und Knauf fehlt uns auf dem Flügel, wenn man ihn mittig einsetzte.
    Ein weiteres Argument für Batschurei. Wenn auch ggf nur für eine Halbzeit.

  10. Batman hat höchstenseä Luft für 45 Minuten….

  11. ZITAT:
    „ZITAT:
    „Was ist mit Wahi? Wäre das nicht eine Gelegenheit ihn anfangs zu bringen?“

    Nachdem er aus Leistungsgründen in der Vorwoche nicht im Kader war? Das passt für mich nicht.“

    Ich glaube fast, das war ein Späßchen.

  12. Was ich mich frage:
    Warum ist es so schwierig, Spielern wie Wahi, Ebimbe oder früher Alario die fehlende Einstellung, die fehlende Professionalität oder vielleicht auch das fehlende Selbstbewusstsein zu vermitteln?

    Früher hatte man nur einen (max. 2) Trainer für den gesamten Kader, diese Trainer mussten sich stets mit dem großen Ganzen beschäftigen; wer da nicht mitzog (warum auch immer), der hat halt Pech gehabt und wurde aussortiert.

    Heute ist der Staff (das Team-hinter-dem-Team-hinter-dem-Team) deutlich aufgeblähter. Trainer, Motivatoren, Sportmediziner arbeiten hier Hand-in-Hand. Gerade ein Verein, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, bislang mehr oder weniger unbekannte und unscheinbare (vermeintliche) Roh-Diamenten „zu schleifen“ (hüstel, besser „zu veredeln“) müsste doch eine Kernkompetenz darin entwickeln, auch aus schludrigen oder verunsicherten Halb-Profis, die aber geil kicken können, dann auch selbstbewusste Muster- oder Voll-Profis zu machen.

  13. Vielleicht gab es außergewöhnliche Momente in dieser Trainingswoche und Wahi hat den Denkzettel von letzter genutzt und diese Woche gut trainiert und steht in der Startelf :)

  14. ZITAT:
    „Warum ist es so schwierig, Spielern wie Wahi, Ebimbe oder früher Alario die fehlende Einstellung, die fehlende Professionalität oder vielleicht auch das fehlende Selbstbewusstsein zu vermitteln?“

    Meine Erfahrung: Es gibt in Teams immer welche, die nicht mitziehen. Ab einer gewissen Größe zumindest. Das ist sozusagen Statistik. Die Quote kann man durch gute Auswahl und gute Motivationsarbeit verbessern. Aber ausschliessen kann man das nicht.
    Egal ob Kicker, Autoverkäufer, Strassengang oder Behindertenwerkstatt: Bei manchen stimmt es nicht. Mentale Disposition, körperliche Defizite oder die Gruppendynamik passt für den jeweiligen nicht. 100% erreicht man nie.

    Je größer die Fluktuation, um so wahrscheinlicher, dass so wer reinrutscht und dann wieder rausgerutscht werden muss.

  15. Je größer die Fluktuation, um so wahrscheinlicher, dass so wer reinrutscht und dann wieder rausgerutscht werden muss.“

    FLUKTUATION ist hierbei das Zauberwort. Einer der Hauptgründe. Viele Unternehmen können ein Lied davon singen…..

 

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