Risiko-Spiel Keine Tickets für Neapel
Mittwoch, 24.09.25 um 05:00 Uhr | 6 Kommentare
Nach den Vorfällen im Jahr 2023 greift Neapels Präfekt jetzt durch. Welche Eintracht-Fans keine Eintrittskarten erwerben können und wie es begründet wird. Der Bundesligist kritisiert die Entscheidung.
Aus Sicherheitsgründen erhalten in Frankfurt wohnhafte Fans für das brisante Champions-League-Spiel der Eintracht bei SSC Neapel am 4. November keine Eintrittskarten. Das verkündete Neapels Präfekt Michele di Bari, wie unter anderem die italienische Nachrichtenagentur Ansa berichtete.
Eintracht Frankfurt bestätigte den Fall am Abend und äußerte Unverständnis für die Entscheidung. „Erfolgschancen, Sinn und Zweck etwaiger Rechtsmittel gegen den Erlass werden sorgsam geprüft“, ließ der hessische Bundesligist in einer Stellungnahme verlauten.
Man müsse „leider zur Kenntnis nehmen, dass die Strategie, Auswärtsfans von Hochrisikospielen auszuschließen, im italienischen Fußball – national wie international – mittlerweile zur gängigen Praxis geworden ist“, wird Vorstandsmitglied Philipp Reschke in Pressemitteilung zitiert. Er hatte einem Termin im italienischen Innenministerium in Rom zu dem Thema beigewohnt.
Die Maßnahme sei auf Grundlage der Stellungnahme des Polizeipräsidiums und in Übereinstimmung mit den Entscheidungen des Provinzkomitees für öffentliche Ordnung und Sicherheit getroffen worden, erklärte di Bari. Es sei davon auszugehen, dass aufgrund der Rivalität beider Fanlager besondere Sicherheitsmaßnahmen getroffen werden müssten.
Champions-League-Duell 2023 als Ursache
Beim Achtelfinalhinspiel in der Königsklasse im März 2023 war es in Frankfurt zu schweren Ausschreitungen zwischen den Fanlagern gekommen. Für das Rückspiel hatte das Innenministerium zunächst allen Anhängern aus Deutschland den Zugang zum Stadio Diego Armando Maradona verwehrt. Nachdem ein Eilantrag der Eintracht vor Gericht erfolgreich und der Bann für ungültig erklärt worden war, sprach die Präfektur der Stadt am Vesuv ein Verkaufs-Verbot für Anhänger aus Frankfurt aus.
Wegen der unsicheren Situation verzichtete die Eintracht schließlich auf ihr Auswärtskontingent an Tickets. Dennoch war es in der süditalienischen Stadt zwischen Eintracht-Ultras, Napoli-Anhängern und Polizisten zu heftigen Krawallen gekommen.
„Auch wir teilen die Ansicht, dass es sich nach den Vorfällen in 2023 sicher um ein außergewöhnliches Hochrisikospiel gehandelt hätte“, sagte Reschke: „Aber Fanausschlüsse sind und bleiben die falsche Antwort darauf. Und gerade die deutschen Standorte sind im internationalen Clubfußball der beste Beweis dafür.“ (dpa)
Gemoije,
auf solche Veranstaltungen habe schon lange kein Bock mehr, spätestens seit dem Spiel bei Lazio Vaffanculo.
Was mir nicht bewusst war und ich deshalb überlesen habe ist, dass a) das Spiel in Frankfurt im März 23 gewesen und b) es ebenda zu schweren Ausschreitungen gekommen sein soll. Sollte wohl eher „in Neapel“ heißen, oder?
Des Weiteren sind und bleiben Kollektivstrafen ein Relikt aus dunklen Zeiten und gehören entsprechend auf die Müllhalde. Wie damals hat man damit erreicht, dass man sich dezentral in der City abreagieren wird, es sei denn, man hofft, dass durch die frühzeitige Bekanntgabe kaum jemand vor Ort sein wird. Absurd ist es allemal, dass man als Veranstalter (UEFA) keine Mittel gegenüber willkürlichen Kollektivstrafen haben will. Vorhersehbar war es allemal.
Einen Tag später kickt Bergamo in Marseille. Ggf fahre ich da hin.
Ach ja, Neapel! Da wird dann gleich ganz dicht gemacht für „Gästefans“.
Aber sind wir mal ehrlich, wie mit „Gästen“ in diesen europäischen Clubwettbewerben zum Teil umgegangen wird, das ist doch häufig auch in anderen Städten sehr grenzwertig.
Ob Blocksperre nach dem Spiel, Sammelpunkte am Allerwehrteten der Welt mit Gruppentransport, endlose Schikanen bei Kontrollen, absurde Kartenübergaben am Spieltag, viel zu enge Eingänge und viele anderen Schikanen, die ohne jegliche gesetzliche Grundlagen nur dazu dienen, dem „geschätzten Gast“ zu zeigen, wie wenig erwünscht er is, der „Gästefan“t.
Für den Kommerz im internationalen Fußball sind die „paar Verrückten“ eh nicht wichtig, die mit ihren Clubs durch Europa reisen. Die Blöcke, die dafür bereitgehalten werden müssen, würde man, zumindest in der CL, auch anderweitig vermarkten können, zumal es ja das sowieso Geschäft mit den TV-Rechten ist, was diese Wettbewerbe so lukrativ machen,
Natürlich wären leere Stadien auch Shice, So ganz ohne Stimmung und diese tollen Choreos wären ohne Menschen im Stadion auch öde! Dem Zuschauer am TV gefällt das.
Aber „Gäste“ von Auswärtsspielen fahren einfach auszuschließen, genial! Kein Ärger!
Die UEFA wird auch das, ohne Konsequenzen für den „gastgebenden“ Verein durchwinken und Prozesse im Italien von Frau Meloni sind auch wenig Erfolg versprechend ….
„Was mir nicht bewusst war und ich deshalb überlesen habe ist, dass a) das Spiel in Frankfurt im März 23 gewesen und b) es ebenda zu schweren Ausschreitungen gekommen sein soll. Sollte wohl eher „in Neapel“ heißen, oder?“
Ich konnte mich auch nicht mehr an Ausschreitungen erinnern. Es gab‘ aber welche, wenn auch nicht die befürchtet schweren:
https://www.fr.de/frankfurt/kr.....99619.html
„Die UEFA wird auch das, ohne Konsequenzen für den „gastgebenden“ Verein durchwinken …
Von den großmundig angekündigten Konsequenzen ist nichts geblieben:
„UEFA-Präsident Aleksander Ceferin hat angekündigt, dass die Europäische Fußball-Union zukünftig einen Fan-Ausschluss wie beim Frankfurter Champions-League-Auswärtsspiel in Neapel nicht akzeptieren werde.
„Wir müssen sagen, wenn so etwas passiert, wird dort nicht gespielt. Ganz einfach: Wir werden die Regeln ändern“, sagte Ceferin dem ZDF.“
https://sport.sky.de/fussball/.....3774/34353
Einen Ausweichort zu finden dürfte nicht leicht sein. Wer will schon riskieren für zwei auswärtige Teams auf den Kosten, die diese möglicherweise verursachen, sitzen zu bleiben.